Allgemeines
Rieseby wird erstmals im Jahre 1352 als Rysbyharret (riesbyharde) im "Registrum capituli Slesvicensis" erwähnt. Das Gebiet muss aber schon vorher dicht besiedelt gewesen sein, wie aus den vielen vor- und frühgeschichtlichen Fundstellen erkennbar ist. Etwa um 1260 wurde der gesamte Bereich zwischen der Eider und der Schlei an Holsteinische Grafen als Pfandrecht übertragen und ging 1288 in deren Besitz über. Hinzu kamen nordelbische Bauern, die das Land besiedelten.
Um Rieseby entstanden große, zum Teil adelige Güter mit im Vergleich zu heute hohen Einwohnerzahlen; so hatten im Jahre 1840 die Güter Saxtorf 1.237 (!), Büstorf 287 und Stubbe 67 Einwohner. Das Gut Stubbe war für Jahrhunderte im Besitz der Bischöfe von Schleswig. Die Aufhebung der Leibeigenschaft fällt in den Zeitraum des späten 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1928 erfolgte aufgrund des "Preußischen Gesetzes über die Auflösung der Gutsbezirke" der Zusammenschluss mit der politischen Gemeinde Rieseby.
Im heutigen Hauptdorf Rieseby lebten um 1875 nur ca. 50 Menschen. Der große Einwohneraufschwung setzte erst mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Kiel - Flensburg im Jahre 1881 ein.
Von 1948 bis 1970 bildete Rieseby zusammen mit Bohnert und Loose das Amt Rieseby. Seit der Ämterreform im Jahre 1970 gehört Rieseby verwaltungsmäßig zum Amt Schlei.
Durch den Zustrom der Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten infolge des 2. Weltkrieges betrug die Einwohnerzahl 1950 noch knapp 3000; nach 1.931 im Jahr der letzten Volkszählung (1987) beträgt infolge der regen Bautätigkeit in den vergangenen Jahren die aktuelle Einwohnerzahl 2.600 .
Die Gemeindefläche umfasst 3.884 ha, wovon 277 ha Wasserfläche auf die Schlei entfallen.
Obwohl Rieseby als Mittelpunktgemeinde Schwansens längst die Funktion eines ländlichen Zentralortes mit der Grundversorgung seines Nahbereichs ausübt, wurde der Gemeinde der offizielle Status seitens des Landes bisher nicht verliehen. Zentrale Einrichtungen wie die Grundschule mit Sporthalle, Fachgeschäfte, Banken, Ärzte, Apotheke, Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen, Post, Polizei, Pastorat, Amtsverwaltungsstelle, Alten- und Pflegeheim, Sporteinrichtungen sowie der Anschluss an den öffentlichen Personennah- und -fernverkehr (Bahn u. Bus) sind vorhanden.
Kulturell hat Rieseby einiges zu bieten: Vom "Arbeitskreis Heimatgeschichte" bis "Volkshochschule" geben die Vereine und Verbände dem Dorfleben viele Impulse.
Besonders erwähnenswert ist die Mühle ANNA im Ortsteil Norby, die sich nach ihrer gründlichen Restaurierung seit 1997 als vielbesuchtes Kulturzentrum präsentiert.
Die Riesebyer St.-Petri-Kirche gilt als eine der schönsten Landkirchen in Schleswig-Holstein. Mangels schriftlicher Dokumente über den Bau gehen Kunsthistoriker davon aus, dass die Kirche im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts errichtet wurde.
Das Wappen beinhaltet im oberen Drittel eine Bischofsmütze. Sie symbolisiert die zentrale Bedeutung des vom 12. - 16. Jahrhunderts im Kirchenbesitz befindlichen Gebietes um Stubbe/Rieseby für den Schwansener Raum. Der auf der übrigen Wappenfläche abgebildete Dingstock in Form eines Antoniuskreuzes mit jeweils einem Ring an den Balkenenden verweist auf die mittelalterliche Thingstätte (Versammlungsstätte) im Raum Rieseby als des damaligen Mittelpunktes der Riesebyharde.
Weitere Informationen über die Gemeinde Rieseby erhalten Sie unter http://www.rieseby.de